Die manuelle Therapie zählt zu den ältesten therapeutischen Maßnahmen, um durch bestimmte Griffe Probleme am Stütz- und Bewegungsapparat zu behandeln. Durch unterschiedliche Grifftechniken wird eine Schmerzlinderung und Wiederherstellung der Beweglichkeit angestrebt. Ein Therapeut für manuelle Therapie schätzt die Funktion der Muskeln und Gelenke und die Bewegungskoordination ein, bevor mit der Erstellung des individuellen Behandlungsplanes begonnen wird. Wer darf eine manuelle Therapie durchführen? Die manuelle Therapie wird der Bewegungstherapie untergeordnet und unterscheidet sich damit nicht von der Krankengymnastik. Der Unterschied liegt im Detail. Ausgebildete Physiotherapeuten sind zur Durchführung von Krankengymnastik berechtigt. Zum Therapeut für manuelle Therapie müssen sich Physiotherapeuten zusätzlich qualifizieren. Die Weiterbildung zum Manualtherapeuten umfasst zwischen 260 und 400 Stunden. Am Ende müssen die Teilnehmer eine Prüfung ablegen. Die manuelle Therapie darf nur von Ärzten und Physiotherapeuten mit entsprechender Zusatzausbildung durchgeführt werden.
Das Einsatzgebiet der manuellen Therapie
Die manuelle Therapie ist angezeigt, wenn Bewegungseinschränkungen an Gelenken vorliegen. Dies betrifft zum Beispiel Wirbelsäulenprobleme, die sich auf Fehlhaltungen, Fehlbelastungen oder Abnutzungserscheinungen zurückführen lassen. Auch Muskelverhärtungen lassen sich durch die Anwendung der manuellen Therapie gut lösen. Nach Unfällen oder Sportverletzungen wird diese Form der Behandlung ebenfalls eingesetzt. Nicht in das Tätigkeitsfeld des Therapeuten für manuelle Therapie fallen akute Beschwerden, wie zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall. Auch entzündliche Erkrankungen, wie rheumatische Arthritis, werden nicht manuell behandelt. Gleiches gilt für Tumore oder degenerative Veränderungen der Gelenke und Wirbel.
Die manuelle Therapie in der Praxis
Die Art der Behandlung wird anhand des Befundes festgelegt. Der Therapeut für manuelle Therapie wird daraufhin verschiedene Bewegungen am Patienten durchführen. Der Patient bleibt dabei passiv. Abhängig von den Beschwerden kann es notwendig werden, Teile des Gelenkes durch Zug zu trennen und dadurch zu einer Schmerzlinderung zu verhelfen. Um die Beweglichkeit zu steigern, können auch Bänderdehnungen vorgenommen werden. Dem Wiederherstellen des ursprünglichen Bewegungsspielraums dienen auch parallel ausgeführte Bewegungen der Gelenkteile.
Der Therapeut für manuelle Therapie wendet sanfte Bewegungen an und dehnt oder streckt die betroffene Körperzone so lange, bis der Spielraum der Bewegungen bis hin zur Schmerzgrenze ausgedehnt wird. Sind die Muskeln verkürzt, kommt die „Traktion“ zum Einsatz. Das betroffene Gelenk wird dabei gedehnt. Eine weitere Methode ist die Gleitmobilisation. Blockierte Gelenkflächen werden sanft parallel zueinander bewegt. Die Gelenke werden dabei gegeneinander verschoben, damit sich die Blockaden lösen. Bei leichten Blockaden kann diese Methode Erleichterung verschaffen. Liegen hartnäckigere Beschwerden vor, kommt die Manipulation zum Einsatz. Dabei führt der Therapeut die Bewegungen weniger sanft und schneller aus. Die Bewegungen werden ebenfalls parallel zueinander vollzogen. Es wird ein gewisser Druck notwendig, um gegen die wirkenden Adhäsionskräfte vorzugehen. Wenn der Unterdruck in der Gelenkflüssigkeit entweicht, lässt sich dies anhand eines Knackens vernehmen.
16 November 2023
Chiropraktik - ja oder nein? Bei dieser Frage scheiden sich sprichwörtlich die Geister. Es ist ja bekannt, dass die alternativmedizinische Behandlungsmethode das Ziel hat, die normale Beweglichkeit der Gelenke wiederherzustellen. Im Fokus dabei steht die Behandlung der Wirbelsäule. Hat man zum Beispiel eine Blockade im Gelenk, so wird diese durch Massagen und Handgriffe gelöst. Doch ist diese Methode auch Wirksam? Die Mediziner sind da nicht ganz einer Meinung und die Wissenschaft hat auch keine eindeutigen Beweise für oder gegen die Wirksamkeit. Ich werde in meinem Blog das Thema Chiropraktik und andere Behandlungsmethoden von mehreren Seiten analysieren und so für ein bisschen mehr Aufklärung sorgen.