Oberschenkelprothese

Orthopäde Blog

Oberschenkelprothese - individuell angepasstes Körper-Ersatzstück für ein mobiles Leben

Oberschenkelprothesen sind Körper-Ersatzstücke, die im Fall einer Bein-Amputation (Transfemorale Amputation)über dem Kniegelenk angesetzt werden. Die speziellen Prothesen umfassen einen Schaft sowie ein elektronisches oder mechanisches Kniegelenk. Dazu kommen noch ein Rohr-Skelett und ein Prothesen-Fuß sowie die kosmetische Anpassung an das erhaltene Bein.

Der Oberschenkel-Stumpf ist meistens nicht vollständig belastbar. Um das gesamte Körpergewicht aufzunehmen bedarf es daher einer ergänzenden Anstützung oder auch Umgreifung des Sitzbeines im Beckenbereich. Oberschenkelprothesen unterscheiden sich deshalb generell in ein quer-ovales und sitzbein-umgreifendes Schaftsystem, um den Oberschenkel-Stumpf optimal aufzunehmen.

Übrigens: Die Kürze des Oberschenkels kann ein Risiko für das muskuläre Gleichgewicht bedeuten. Dadurch können sich Störungen bei der Flexion (Beugung) und Abduktion (Abspreizung) der Hüfte ergeben.

Bei dem quer-ovalen Schaftsystem handelt es sich um eine Technik, die als Kompromiss zwischen simpler Handhabung und anatomischer Bettung genutzt wird. Hierbei ergibt sich der Vorteil, dass bei eventuellen Volumen-Schwankungen eine gute Möglichkeit der Nachbearbeitung besteht. Die Aufnahme des Gewichts wird dabei durch das Tuber os ischii (Sitzbein) geleistet.

Den Schaft des quer-ovalen Systems setzen Orthopädie-Techniker hauptsächlich bei Interims- und Geriatrie-Versorgungen ein. Diese Lösung ist speziell bei deutlichen Volumen-Schwankungen oder Stümpfen mit wenig Belastung eine gute Alternative zu der aufwendigeren sitzbein-umgreifenden Oberschenkelprothese.

Das sitzbein-umgreifende Schaftsystem (Ramus-MAS) wurde von Marlo Ortiz, einem mexikanischen Ingenieur entwickelt (Marlo Anatomical Socket). Dessen Konstruktion wird dabei an die vorhandenen biomechanischen und anatomischen Gegebenheiten angepasst. Der Gang des Patienten kann über die kraftsparende und somit effektivere Führung der Oberschenkelprothese wesentlich verbessert werden. Dafür ist letztendlich die optimale Ramus-Anstützung verantwortlich.

Des Weiteren bietet der tiefere Zuschnitt am Schaftrand, beim Vergleich mit traditionellen Schaftsystemen, den Patienten eine deutlich erhöhte Bewegungsfreiheit in Kombination mit angenehmem Sitzkomfort sowie einer ästhetischen Optik. Die MAS-Prothesenschaft-Form bietet somit gleichermaßen eine reine Zweckform wie auch anatomisch ausgelegte Formgebung.

Eine andere Variante der Oberschenkelprothese ist ein Silikonschaft. Der sogenannte Silikon-Liner wird dabei über dem Oberschenkelstumpf aufgerollt, sodass die Weichteile gestrafft wie auch komprimiert und geschützt werden. Dies kann dabei mittels zentraler Verriegelung oder einem Vakuum (über Dichtring am Silikon-Liner), jedoch auch durch einen Kordeleinzug im Bereich des Schaftbodens fixiert werden. Diese Art Prothese macht dadurch einen wasserdichten Aufbau möglich (Badeprothese).

Bei der Interimsprothese handelt es sich um eine Oberschenkelprothese, beispielsweise von Seifert Technische Orthopädie GmbH, die direkt im Anschluss an die Amputation für etwa drei bis sechs Monate eingesetzt wird. Hierbei wird normalerweise auf kosmetische Verschönerungen verzichtet, da das neue Gehenlernen sowie die Sicherung der Funktion vorrangig ist. Interimsprothesen haben zudem den großen Vorteil, dass die Passform einfach zu ändern, beziehungsweise anzugleichen, ist.

Dies ist auch nötig, da im Rahmen der Wundheilung deutliche Form-/Volumenschwankungen am Stumpf auftreten können.

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18 Juni 2019

Alles über Behandlungsmethoden

Chiropraktik - ja oder nein? Bei dieser Frage scheiden sich sprichwörtlich die Geister. Es ist ja bekannt, dass die alternativmedizinische Behandlungsmethode das Ziel hat, die normale Beweglichkeit der Gelenke wiederherzustellen. Im Fokus dabei steht die Behandlung der Wirbelsäule. Hat man zum Beispiel eine Blockade im Gelenk, so wird diese durch Massagen und Handgriffe gelöst. Doch ist diese Methode auch Wirksam? Die Mediziner sind da nicht ganz einer Meinung und die Wissenschaft hat auch keine eindeutigen Beweise für oder gegen die Wirksamkeit. Ich werde in meinem Blog das Thema Chiropraktik und andere Behandlungsmethoden von mehreren Seiten analysieren und so für ein bisschen mehr Aufklärung sorgen.